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Kältetraining für die Gesundheit

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Kältetraining für die Gesundheit

Was hatten wir dieses Jahr für einen langen und warmen Sommer, ein Traum für alle Kinder, Freibäder und Eisdielen. Nun scheint doch der Herbst Einzug zu halten, mit Regen, Wind und deutlich kühleren Temperaturen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um Dich durch ein gezieltes Kältetraining für die kalte Jahreszeit zu wappnen.

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Der nun beginnende November ist auch die Zeit, in der erfahrungsgemäß die erste Erkältungswelle durchs Land zieht. Überall in den Büros und öffentlichen Verkehrsmitteln schnieft und schnauft es. Gerade bei der Erkältung liegt der Schluss nahe, dass das etwas mit Kälte zu tun hat, sagt ja schon das Wort „ErKÄLTung“. Halte Dich warm, so der volkstümliche Rat, und dann bleibst Du gesund. Ist das wirklich so oder kann man mit gezielter Kälte sogar die Abwehrkräfte und den Organismus stärken?

Natürlich gibt es auch bei diesem Thema wieder unterschiedliche Erklärungs- und Herleitungsansätze. Ich möchte in diesem Blogbeitrag einen vorstellen, der für ein gezieltes Kältetraining spricht und lade natürlich wieder zum Selbstversuch ein.

 

Herleitung Kältetraining – Was ist eigentlich normal?

Was ist eigentlich normal? Manchmal hilft es sich zur Beantwortung dieser Frage anzuschauen wie unsere Lebensumstände während der Evolution waren. Wir sind dort immer (je nach Region, in der wir gelebt haben) wechselnden Witterungen je nach Jahreszeit ausgesetzt gewesen und unser Organismus hat gelernt, damit umzugehen. Er musste es lernen, denn Kleidung wie heute gab es nicht. Das mit der Evolution ist Dir zu weit weg bzw. entspricht nicht Deiner Glaubensrichtung?

Gut, nehmen wir das Römische Reich. Die Römer hatten sich zur Zeit der größten Ausbreitung (um etwa 115 – 120 n. Chr.) weite Teile des heutigen Europas mit Ihren Feldzügen unterworfen bis hin ins kalte Germanien und Teilen des heutigen Großbritanniens. Sie hatten im Winter keine Funktionsunterwäsche, UGG-Boots, wasser- und windabweisende Nanotechnologie in den Jacken. Fußbodenheizung im Zelt gab es keine und in der Nacht keine warmen Federbetten. Das ist Dir für einen Vergleich immer noch zu lange her? In der Zwischenzeit haben wir uns doch verändert und weiterentwickelt. Genetisch gesehen, kaum messbar. Dennoch möchte ich noch einen Schritt weitergehen.

Schau doch bei Deinem nächsten Stadtbesuch mit dieser Brille auf die Obdachlosen, die dort heute stehen/sitzen und betteln. Was haben die in den zugigen Straßen an, wo sie doch den Großteil des Tages da draußen unterwegs sind. Haben die genauso gute Klamotten und Schuhe wie Du, der Du gerade vom warmen Arbeitsplatz noch kurz in zwei Geschäfte reingesprungen bist, nicht mal 15 Min. im Freien warst und schon fröstelst?

Erst seit 50-60 Jahren leben wir hierzulande zum Großteil in vernünftigen, wärmegedämmten Häusern mit funktionierenden Heizungen. Immer mehr Menschen gehen einer Tätigkeit nach, die in Gebäuden stattfindet. Die Autos sind mit Sitzheizung, Lenkradheizung, etc. ausgestattet und falls wir wirklich mal draußen sind, tragen wir bestens funktionierende und wärmende Klamotten. Seit 50-60 Jahren sind wir mehr und mehr bei konstant 20-22 Grad unterwegs. Im Sommer ist es auch gerne mal etwas wärmer, was wir an immer mehr Orten (Auto, Büro, Restaurants…) mittels Klimaanlagen regulieren. Sobald die Temperaturen jedoch anfangen zu sinken, stellen wir  die Heizung an. Wenn wir das Haus verlassen, ziehen wir uns entsprechend an, so dass max. unsere Hände und unser Kopf bzw. bei Minusgeraden nur noch unser Gesicht einem Kältereiz ausgesetzt wird. Ist das eigentlich normal? Vermindern diese Maßnahmen Erkältungswellen oder verweichlicht das unser Immunsystem?

Vielleicht denkst Du gerade – egal, was der Frank hier schreibt – mir ist schon beim Gedanken an den kommenden Winter ganz kalt. Da ist für mich nichts zu holen. Wie immer ist es Deine Entscheidung. Ich habe meinen Weg zum Kältetraining gefunden, gemerkt wie gut mir das tut und ich möchte Dir hier zumindest mal die Option geben, darüber nachzudenken.

 

Fakten – Was passiert bei Kälte

Prävention

Kältereize durch Wasser wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Die Gefäße im Körper ziehen sich zusammen, der Körper arbeitet gegen die Kälte und es entsteht eine Reiz-Reaktion, die den gesamten Stoffwechsel beeinflusst. Nach Beendigung der Kälteanwendung stellt der Körper die Gefäße weit und die angeregte Durchblutung hat einen angenehmen, wärmenden Effekt. Richtig und dosiert durchgeführt, resultieren aus einem regelmäßig durchgeführten Kältetraining viele positive Effekte. Einer davon ist die Stimulierung des Immunsystems. Der Körper nimmt Kälte nicht mehr als so unangenehm wahr, man friert nicht so schnell und die Anfälligkeit gegen die üblichen Erkältungskrankheiten sinkt.

Therapie

Die Therapie nach Kneipp, die zum Glück auch heute noch als ergänzende Behandlung bei Krankheiten eingesetzt wird, hat positive Effekte bei Schmerzzuständen, Schlafstörungen, Erschöpfungs- und Stresszuständen, Depressionen, chronischen Herzerkrankungen und Kreislaufleiden, bei Bluthochdruck und bei entzündungsbedingten Krankheiten wie z.B. Rheuma.

(Heilen mit der Kraft der Natur / Prof. Dr. Andreas Michaelsen)

 

Theorie in Praxis

Als ich begann mich mit dem Thema Kältetraining zu beschäftigen, war ich mehr als kritisch. Ich war ein „Warmduscher“, bin zwar äußerlich eher der Mittelmeertyp und hatte mir mein Leben lang eingeredet, dass Kälte nichts für mich ist. Ich betreibe seit jeher Wassersport – möglichst in warmen Gewässern. Nach der Sauna, die ich liebe und die nicht heiß genug sein kann, war früher zur Abkühlung eine lauwarme Dusche angesagt – „man muss ja nichts übertreiben“.

Nachdem ich vor knapp 3 Jahren auf das Kältetraining gestoßen bin und bei meinen Recherchen auf immer mehr positive Fakten stieß, die aus unterschiedlichen Richtungen zusammenliefen, entstand für mich ein Bild: nachvollziehbar, sinnhaft, klar. Es gab kein Zurück – ich startete meinen Selbstversuch und setzte die Theorie in die Praxis um.

Morgendliche Wechselduschen waren als erstes angesagt. Meine Frau, die seit Jahren zum Abschluss immer kalt duscht, hat sich zu Beginn köstlich amüsiert. Ich war außer Stande den Hahn auf ganz kalt einzustellen. Es fühlte sich – milde gesagt – „furchtbar an“.

Ich hatte zwar die Fakten gelesen, ich hatte aber im Inneren immer noch mein altes Mindset „Oh nein, Kälte tut mir nicht gut. Das tut ja weh und danach frier ich bestimmt.“ Ich ging also daran mir ein neues Mindset zurecht zu legen: „Kälte gibt mir Energie und Kraft. Kälte tut mir gut, macht mich richtig wach und stärkt meinen Organismus. Kälte lächele ich einfach weg und es macht Spaß, Kälte zu genießen, denn danach wird mir durch die Weitstellung der Gefäße warm.“ Zudem stieß ich bei weiteren Recherchen auf eine spezielle Atemtechnik aus der Tummo-Meditation, die sehr gut bei Kälteanwendung funktioniert. Es war danach nicht gleich pure Freude unter der kalten Dusche. Aber es ging von dort an stetig aufwärts. Es machte Spaß und ich spürte die wirklich tollen Veränderungen im Organismus.

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Mein Tipp für Deine Praxis:

Wenn Du diesen Selbstversuch durchführen möchtest, dann kann ich es Dir nur „wärmstens“ empfehlen. Allerdings solltest Du dabei gut auf Dein Körpergefühl achten. Überprüfe Dein Mindset. Wenn es sich nicht gut anfühlt, überprüfe, ob Du evtl. zu schnell zu viel möchtest. Auch das Kältetraining ist ein Training. Bei jedem neuen Körpertraining fängt man erst einmal dosiert an und steigert mit der körperlichen Entwicklung dann nach und nach hoch. Bitte adaptiere das auf Dein Kältetraining. Es ist kontraproduktiv, wenn Du als Einsteiger ins Kältetraining mit 10 Min. eiskalter Dusche beginnst. Die harten Jungs und Mädels können sich da natürlich durchbeißen, klar gehen tut alles. Danach sind sie dann aber für den restlichen Tag durchgefroren und fühlen sich alles andere als gut und ja, das ist dann kein Training fürs Immunsystem, sondern führt zu Erkältungen und sonstigen Krankheiten. Beginne entspannt mit einer schönen, warmen Dusche und irgendwann stellst Du dann für 30 Sek. auf kalt (gerne zu Beginn nicht auf ganz kalt). Danach duschst Du dann wieder warm. Wenn Du das 1-2 Wochen durchgeführt hast, es für Dich gut funktioniert, dann beendest Du die Wechseldusche mit dem kalten Finish. So kannst Du nach und nach hochsteigern.

Du findest das interessant? Dann wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg beim Selbstversuch. Und denke dabei gerne an folgenden Spruch:

„Egal ob Du glaubst es zu schaffen oder auch nicht, Du hast in jedem Fall Recht.“ (Henry Ford)

2 Kommentare
  1. Reza Haghighat
    Reza Haghighat says:

    Hallo, vielen Dank für die schöne und detaillierte Erklärung. Ich habe seit ein paar Monaten damit angefangen und bin absolut begeistert. Nun habe jedoch eine Frage; Wie geht’s mit Kältetraining im Sommer? Es wäre schön wenn einen Beitrag dafür gäbe.

    Antworten

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